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'''Jiří Prachař''' (* 1987 in Tschechien) ist ein tschechischer Landwirt, Pädagoge und Gründer der [[Farmarska skola|Farmářská škola]], einer Ausbildungsstätte für ökologische und biodynamische Landwirtschaft in Prag. Er ist bekannt für seine Beiträge zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft in Tschechien und internationale Kooperationen, besonders mit deutschen Institutionen.
'''Jiří Prachař''' (* 1987 in Tschechien) ist ein tschechischer Landwirt, Pädagoge und Gründer der [[Farmarska skola|Farmářská škola]], einer Ausbildungsstätte für ökologische und biodynamische Landwirtschaft in Prag. Er ist bekannt für seine Beiträge zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft in Tschechien und internationale Kooperationen, besonders mit deutschen Institutionen.


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Nach dem Abitur studierte er Heilpädagogik in Prag und erkannte die therapeutische Rolle der Landwirtschaft. In diesem Kontext erkannte er die therapeutische Bedeutung der Landwirtschaft, insbesondere für Menschen mit Behinderungen. Anschließend wechselte er zum Studium der Landwirtschaft an der Universität Südböhmen in České Budějovice (Budweis), wo er sich auf nachhaltige Landschaftsentwicklung spezialisierte.  
Nach dem Abitur studierte er Heilpädagogik in Prag und erkannte die therapeutische Rolle der Landwirtschaft. In diesem Kontext erkannte er die therapeutische Bedeutung der Landwirtschaft, insbesondere für Menschen mit Behinderungen. Anschließend wechselte er zum Studium der Landwirtschaft an der Universität Südböhmen in České Budějovice (Budweis), wo er sich auf nachhaltige Landschaftsentwicklung spezialisierte.  


2014 war er Landbauschüler an der [[Landbauschule Dottenfelderhof]], um seine Kenntnisse in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft zu vertiefen. Dort führte er 2015 eine Projektarbeit zur Inkrustierung von Getreidesaatgut durch. Anschließend absolvierte er Praktika auf verschiedenen biodynamischen Höfen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen. Parallel studierte er an der Universität Kassel in Witzenhausen. Insgesamt verbrachte er sieben Jahre in Deutschland, wo er auch als Seminarleiter in der biodynamischen Ausbildung tätig war, unter anderem im Rahmen des Programms "Freie Ausbildung". In dieser Zeit knüpfte er Kontakte zu zahlreichen Institutionen der biodynamischen Bewegung und engagierte sich in multikulturellen Projekten, wie Workshops zu Themen wie Pferdearbeit, Rinderhaltung und Agroforstwirtschaft.<ref>https://www.lovime.bio/knihovna/farmarska-skola-vychova-novou-generaci-ekologickych-zemedelcu/</ref> <ref>https://netzwerk-biodynamische-bildung.de/aktuelles/farmarska-skola-die-tschechische-landbauschule/</ref>
2014 war er Landbauschüler an der [[Landbauschule Dottenfelderhof]], um seine Kenntnisse in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft zu vertiefen. Dort führte er 2015 eine Projektarbeit zur Inkrustierung von Getreidesaatgut durch. Anschließend absolvierte er Praktika auf verschiedenen biodynamischen Höfen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen. Parallel studierte er an der [[Universität Kassel-Witzenhausen|Universität Kassel in Witzenhausen]]. Insgesamt verbrachte er sieben Jahre in Deutschland, wo er auch als Seminarleiter in der biodynamischen Ausbildung tätig war, unter anderem im Rahmen des Programms "[[Biodynamische Ausbildung|Freie Ausbildung]]". In dieser Zeit knüpfte er Kontakte zu zahlreichen Institutionen der biodynamischen Bewegung und engagierte sich in multikulturellen Projekten, wie Workshops zu Themen wie [[Pferdearbeit]], Rinderhaltung und Agroforstwirtschaft.<ref>https://www.lovime.bio/knihovna/farmarska-skola-vychova-novou-generaci-ekologickych-zemedelcu/</ref> <ref>https://netzwerk-biodynamische-bildung.de/aktuelles/farmarska-skola-die-tschechische-landbauschule/</ref>


=== Gründung der Farmářská škola ===
=== Gründung der Farmářská škola ===
2018 kehrte Prachař nach Tschechien zurück, um seine Erfahrungen in seinem Heimatland umzusetzen. Inspiriert von deutschen Ausbildungsmodellen für die biologisch-dynamische Landwirtschaft gründete er 2020 die [https://farmarskaskola.cz/ Farmářská škola] in Prag, die erste und bislang einzige Einrichtung in Tschechien, die eine dreijährige Berufsausbildung in ökologischer und biodynamischer Landwirtschaft anbietet.  
2018 kehrte Prachař nach Tschechien zurück, um seine Erfahrungen in seinem Heimatland umzusetzen. Inspiriert von deutschen Ausbildungsmodellen für die [[biologisch-dynamische Landwirtschaft]] gründete er 2020 die [https://farmarskaskola.cz/ Farmářská škola] in Prag, die erste und bislang einzige Einrichtung in Tschechien, die eine dreijährige Berufsausbildung in ökologischer und biodynamischer Landwirtschaft anbietet.  


Die Schule kooperiert mit dem Wissenschaftlichen Institut für Pflanzenbau in Prag für den theoretischen Unterricht und mit über 40 Bio-Höfen in Tschechien und der Slowakei für praktische Einsätze. Seit 2022 ist sie staatlich anerkannt und hat derzeit etwa 100 Studierende, mit einer Kapazität von bis zu 250. Prachař betont die Notwendigkeit, Ausbildungen an zeitgenössische Herausforderungen anzupassen, einschließlich der Ausbildung von sozialen Kompetenzen, wie z.B. die Empathiefähigkeit und für Konfliktlösung. Seit 2022 gibt es ein Fernstudienprogramm für Landwirte, und alle Vorlesungen werden aufgezeichnet oder live gestreamt.
Die Schule kooperiert mit dem Wissenschaftlichen Institut für Pflanzenbau in Prag für den theoretischen Unterricht und mit über 40 Bio-Höfen in Tschechien und der Slowakei für praktische Einsätze. Seit 2022 ist sie staatlich anerkannt und hat derzeit etwa 100 Studierende, mit einer Kapazität von bis zu 250. Prachař betont die Notwendigkeit, Ausbildungen an zeitgenössische Herausforderungen anzupassen, einschließlich der Ausbildung von sozialen Kompetenzen, wie z.B. die Empathiefähigkeit und für Konfliktlösung. Seit 2022 gibt es ein Fernstudienprogramm für Landwirte, und alle Vorlesungen werden aufgezeichnet oder live gestreamt.
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Biodynamische Ausbildung]]
[[Kategorie:Aus- und Weiterbildung]]
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[[Kategorie:Jiri Prachar]]
[[Kategorie:Tschechien]]
[[Kategorie:Netzwerk Biodynamische Ausbildung]]
[[Kategorie:Landbauschule Dottenfelderhof]]
[[Kategorie:Demeter]]

Aktuelle Version vom 6. November 2025, 18:01 Uhr

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Jiri Prachar beim Unterricht vor den Schülern in der Farmarska skola in Prag (https://farmarskaskola.cz/)

Jiří Prachař (* 1987 in Tschechien) ist ein tschechischer Landwirt, Pädagoge und Gründer der Farmářská škola, einer Ausbildungsstätte für ökologische und biodynamische Landwirtschaft in Prag. Er ist bekannt für seine Beiträge zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft in Tschechien und internationale Kooperationen, besonders mit deutschen Institutionen.

Frühes Leben und Ausbildung

Nach dem Abitur studierte er Heilpädagogik in Prag und erkannte die therapeutische Rolle der Landwirtschaft. In diesem Kontext erkannte er die therapeutische Bedeutung der Landwirtschaft, insbesondere für Menschen mit Behinderungen. Anschließend wechselte er zum Studium der Landwirtschaft an der Universität Südböhmen in České Budějovice (Budweis), wo er sich auf nachhaltige Landschaftsentwicklung spezialisierte.

2014 war er Landbauschüler an der Landbauschule Dottenfelderhof, um seine Kenntnisse in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft zu vertiefen. Dort führte er 2015 eine Projektarbeit zur Inkrustierung von Getreidesaatgut durch. Anschließend absolvierte er Praktika auf verschiedenen biodynamischen Höfen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen. Parallel studierte er an der Universität Kassel in Witzenhausen. Insgesamt verbrachte er sieben Jahre in Deutschland, wo er auch als Seminarleiter in der biodynamischen Ausbildung tätig war, unter anderem im Rahmen des Programms "Freie Ausbildung". In dieser Zeit knüpfte er Kontakte zu zahlreichen Institutionen der biodynamischen Bewegung und engagierte sich in multikulturellen Projekten, wie Workshops zu Themen wie Pferdearbeit, Rinderhaltung und Agroforstwirtschaft.[1] [2]

Gründung der Farmářská škola

2018 kehrte Prachař nach Tschechien zurück, um seine Erfahrungen in seinem Heimatland umzusetzen. Inspiriert von deutschen Ausbildungsmodellen für die biologisch-dynamische Landwirtschaft gründete er 2020 die Farmářská škola in Prag, die erste und bislang einzige Einrichtung in Tschechien, die eine dreijährige Berufsausbildung in ökologischer und biodynamischer Landwirtschaft anbietet.

Die Schule kooperiert mit dem Wissenschaftlichen Institut für Pflanzenbau in Prag für den theoretischen Unterricht und mit über 40 Bio-Höfen in Tschechien und der Slowakei für praktische Einsätze. Seit 2022 ist sie staatlich anerkannt und hat derzeit etwa 100 Studierende, mit einer Kapazität von bis zu 250. Prachař betont die Notwendigkeit, Ausbildungen an zeitgenössische Herausforderungen anzupassen, einschließlich der Ausbildung von sozialen Kompetenzen, wie z.B. die Empathiefähigkeit und für Konfliktlösung. Seit 2022 gibt es ein Fernstudienprogramm für Landwirte, und alle Vorlesungen werden aufgezeichnet oder live gestreamt.

Jiří ist zudem Mitbegründer einer Demeter-Organisation in Tschechien und engagiert sich in grenzüberschreitenden Projekten, wie dem "Symposium Lebendige Landwirtschaft" und Exkursionen zu deutschen Höfen wie Dottenfelderhof und Luisenhof. Er hat an internationalen Konferenzen teilgenommen, darunter der Landwirtschaftskonferenz 2019 am Goetheanum, Schweiz.

Aktuelle Tätigkeiten und Hofbetrieb

Seit Anfang 2023 leitet Prachař den Bio-Bauernhof "Bilý Jednorožec" (Weißes Einhorn) in Roblín, etwa 15 km von Prag entfernt. Der 50 Hektar große Hof dient als Lehr- und Musterbetrieb für biodynamische Methoden und strebt die Demeter-Zertifizierung an. Er umfasst Tierhaltung (Hühner, Schafe), Gewächshäuser (z. B. Tomaten) und Feldanbau (z. B. Kartoffeln). Mit fünf Mitarbeitern, hauptsächlich ehemaligen Absolventen, bietet der Hof Praktika an und führt Bildungsprogramme durch, darunter Öko-Projekte für Schüler (Ziel: 50 Programme pro Jahr für 1250 Teilnehmer). Die Produkte werden über Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) vermarktet, inklusive wöchentlicher Gemüsekisten und Lieferungen an Restaurants in Prag.

Prachař setzt sich für die Agrar-Ökowende ein, fördert kleine Bio-Betriebe, Biodiversität und lokale Produktion. Er ist Kontaktperson für Veranstaltungen wie das Symposium Ökologischer Obst- und Weinbau 2025. Seine Arbeit wird durch Stiftungen wie die MAHLE-Stiftung unterstützt.[3][4]

Videos

Links

Einzelnachweise

  1. ↑ https://www.lovime.bio/knihovna/farmarska-skola-vychova-novou-generaci-ekologickych-zemedelcu/
  2. ↑ https://netzwerk-biodynamische-bildung.de/aktuelles/farmarska-skola-die-tschechische-landbauschule/
  3. ↑ https://www.mahle-stiftung.de/foerderprojekte/bio_macht_schule/
  4. ↑ https://symposium.zivezemedelstvi.cz/de/2025/

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