Wille: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Artikel oben}}{{Anthrowiki.at|Wille}}<blockquote>„Das Wollen, der Wille (mhd. wille; ahd. willo; lat. voluntas; griech. θέλημα thelema, verwandt mit τέλος telos „Ziel“) zählt zu den drei Seelenkräften des Menschen. Der Wille wird am unmittelbarsten durch den Geist, d.h. durch unser wirkliches Ich impulsiert, allerdings unbewusst, indem das Ich direkt auf das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System einwirkt, das im dreigliedrigen menschlichen Organismus das hauptsächlichste leibliche Werkzeug des Wollens ist. Gerade von unseren Stoffwechselvorgängen haben wir aber normalerweise kein unmittelbares Bewusstsein. Bewusst ist uns nur die Vorstellung, etwas bestimmtes zu wollen; die Willens-Vorstellung ist aber nicht der Wille selbst (→ siehe unten).
{{Artikel oben}}{{Anthrowiki.at|Wille}}<blockquote>„Das Wollen, der Wille (mhd. wille; ahd. willo; lat. voluntas; griech. θέλημα thelema, verwandt mit τέλος telos „Ziel“) zählt zu den drei Seelenkräften des Menschen. Der Wille wird am unmittelbarsten durch den Geist, d.h. durch unser wirkliches Ich impulsiert, allerdings unbewusst, indem das Ich direkt auf das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System einwirkt, das im dreigliedrigen menschlichen Organismus das hauptsächlichste leibliche Werkzeug des Wollens ist. Gerade von unseren Stoffwechselvorgängen haben wir aber normalerweise kein unmittelbares Bewusstsein. Bewusst ist uns nur die Vorstellung, etwas bestimmtes zu wollen; die Willens-Vorstellung ist aber nicht der Wille selbst.


Was unser eigentliches Wollen ausmacht, hat keinen helleren Bewusstseinsgrad als unser Tiefschlafbewusstsein. In diesem zunächst völlig unbewussten Wollen wirkt unser Karma, das wir aus vergangenen Inkarnationen mitbringen oder für die Zukunft vorbereiten. Unser bewusstes Vorstellungsleben hat daran keinen Anteil. Unmittelbar zeigt sich das in dem Lebenswillen, durch den wir etwa - ohne zu wissen wie - eine schwere Krankheit oder einen Schicksalsschlag überwinden. Oder auch, wenn wir ohne zu zögern unser Leben für einen anderen Menschen einsetzen. Der menschliche Wille reicht über den triebhaften Überlebenswillen, den auch Tiere haben, hinaus.
Was unser eigentliches Wollen ausmacht, hat keinen helleren Bewusstseinsgrad als unser Tiefschlafbewusstsein. In diesem zunächst völlig unbewussten Wollen wirkt unser Karma, das wir aus vergangenen Inkarnationen mitbringen oder für die Zukunft vorbereiten. Unser bewusstes Vorstellungsleben hat daran keinen Anteil. Unmittelbar zeigt sich das in dem Lebenswillen, durch den wir etwa - ohne zu wissen wie - eine schwere Krankheit oder einen Schicksalsschlag überwinden. Oder auch, wenn wir ohne zu zögern unser Leben für einen anderen Menschen einsetzen. Der menschliche Wille reicht über den triebhaften Überlebenswillen, den auch Tiere haben, hinaus.
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Schon im Träumen verliert das Ich weitgehend die bewusste Herrschaft über das Seelenleben und die eigentliche Willensfreiheit des Menschen ist heute - entgegen einer weitverbreiteten Meinung - erst sehr wenig ausgebildet. Tatsächlich ist der menschliche Wille heute nur insofern frei, als er sich durch das bewusste Denken bestimmen lässt. Die bewusste Umsetzung von Zielen und Motiven durch zielgerichtete Steuerung von Gedanken, Emotionen, Motiven und Handlungen in entsprechende Resultate wird in der Psychologie auch als Volition bezeichnet. Insofern wir uns dabei überwiegend des Verstandes bedienen, schöpfen wir aber nur den aller geringsten Teil unseres Willenspotentials aus. Wirklich frei sind wir erst, wenn wir im reinen Denken zur moralischen Intuition aufsteigen und so unser Schicksal bewusst aus dem Wollen des höheren Ich vollziehen."</blockquote>
Schon im Träumen verliert das Ich weitgehend die bewusste Herrschaft über das Seelenleben und die eigentliche Willensfreiheit des Menschen ist heute - entgegen einer weitverbreiteten Meinung - erst sehr wenig ausgebildet. Tatsächlich ist der menschliche Wille heute nur insofern frei, als er sich durch das bewusste Denken bestimmen lässt. Die bewusste Umsetzung von Zielen und Motiven durch zielgerichtete Steuerung von Gedanken, Emotionen, Motiven und Handlungen in entsprechende Resultate wird in der Psychologie auch als Volition bezeichnet. Insofern wir uns dabei überwiegend des Verstandes bedienen, schöpfen wir aber nur den aller geringsten Teil unseres Willenspotentials aus. Wirklich frei sind wir erst, wenn wir im reinen Denken zur moralischen Intuition aufsteigen und so unser Schicksal bewusst aus dem Wollen des höheren Ich vollziehen."</blockquote>


== Glossar ==
#REDIRECT [[Wollen]]
# „… der '''Wille''' ist eigentlich etwas, was zu kultivieren ist. Es lebt irgendwie im Untergrund in uns und ist uns mitgegeben und gleichzeitig ist es etwas, was wir ganz schwer fassen.“ [[Die Verwirklichung des Willens in Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024#Der Wochenspruch der Michaeli-Zeit 00:05:29|| von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 0:05:29]] 
# „Wir sind Menschen einer Gedankenschule, wir sind Menschen einer Gedankenkultur und unser '''Wille''' ist in aller Regel tief unten in einem sehr unbewussten Bereich.“ [[Die Verwirklichung des Willens in Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024#Der Wille und unsere Kultur 00:07:40|| von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 00:07:40]] 
# „… der '''Wille''' ist etwas, wo Zuwendung, wo Hingabe, wo Sympathie, wo [[Verbundenheit]] sich dar lebt.“ [[Die Verwirklichung des Willens in Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024#Der Wille ist etwas, wo Zuwendung, Hingabe, Sympathie, wo Verbundenheit sich dar lebt 00:16:50|| von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 00:16:50]] 
# „Wie ernähren wir überhaupt so, dass '''Willensimpulse''' wirksam werden können in den Menschen? Dass Nahrung nicht dafür sorgt, dass der Wille immer mehr verschüttet wird.“ [[Die Verwirklichung des Willens in Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024#Landwirtschaft und Wille: Wie ernähren wir uns, damit Willensimpulse im Menschen wirksam werden können? 00:39:26|| von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 00:39:26]] 
# „… es geht darum, wie können wir Kinder so fördern, dass sie [[Freude]] an der Entwicklung ihres Willens, ihrer '''Willenskraft''' haben […] Und ich habe das vorhin schon für die außermenschliche Natur gesagt, hier spielt [[Rhythmus]] eine riesige, riesige Rolle.“ [[Die Verwirklichung des Willens in Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024#Förderung der Freude an der Entwicklung der Willenskraft durch Waldorfpädagogik. Das Prinzip der Wiederholung im Schulalltag 00:53:25|| von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 00:53:25]] 
# „Man muss vor allem über die '''Willensentwicklung''' beim Lehrer reden. Und die fängt damit an, dass der Lehrer sich bemüht, das Kind zu umgeben mit einer Hülle von permanenter Sympathie […] und des Humors.“ [[Die Verwirklichung des Willens in Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024#Die Rolle des Lehrers in der Willensentwicklung: Die Willens-Seite ist immer die Sympathiefrage 0:56:25|| von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 0:56:25]] 
# „Die saubere, präzise, [[Besonnenheit|besonnene]], in der Zeit mitgehende [[Sinneswahrnehmung]] ist schon '''Willensaktivität'''.“ [[Die Verwirklichung des Willens in Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024#Sinneswahrnehmung ist Wille. Der Wille wird, indem ich mit ihm tätig bin 01:00:13|| von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 01:00:13]] 
# „… die Form der Pflanzen, … das stärkt das Denken. Die Formen der Tiere, das stärkt den '''Willen'''.“ [[Die Verwirklichung des Willens in Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024#Waldorfpädagogik: Das Schauen auf die Tiere stärkt den Willen, das Schauen auf die Pflanzen stärkt die Denkkraft 01:03:30|| von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 01:03:30]] 
# „Der '''Wille''' wird gestärkt durch alles, was mit [[Beten|Gebet]] zu tun hat.“ | [[Die Verwirklichung des Willens in Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024#Der Wille wird gestärkt durch alles, was mit Gebet zu tun hat 01:05:08|von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 01:05:08]] 
# „''Es kommt alles auf den [[Wärme]]<nowiki/>charakter im Denken an. Das ist die neue Qualität des '''Willens''''' [[Joseph Beuys]].“ [[Die Verwirklichung des Willens in Landwirtschaft, Pädagogik und Medizin - ein Vortrag von Martin von Mackensen, 2024#Biografischer Einschub: Josepf Beuys und die Zarenkrone 01:07:43|| von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 01:07:43]] 
 
# „… der '''Wille''' ist der eigentliche Auslöser dafür dass Kraft in der Welt entsteht, vom Menschen aus. Der ganze Mensch steht hinter einer Kraftausübung, wenn er sie selbst ausübt …“ | [[Düngung - 7. Vortrag von Manfred Klett, Vortragsreihe 2018#Ursprung und Wirkung der Kraftausübung 01:03:16|Klett, M. Düngung, 7. Folge, 2018, 01:03:16]]
Willensschulung (siehe auch [[aw:2._Nebenübung_von_Rudolf_Steiner|Die 2. Nebenübung von Rudolf Steiner]])
# "Gebet, überhaupt die religiöse Zuwendung, hat immer eine ganz starke '''Willenskomponente''' und eine Willensschulung.“ | [[aw:2._Nebenübung_von_Rudolf_Steiner|von Mackensen, M. Die Verwirklichung des Willens, 01:05:08]] 
 
Willenskraft, Notwendigkeit
# „… in der Tatsache hat es mir einfach geholfen, … Sachen einfach zu tun, wenn es … wenn es notwendig ist. […] Ich glaube, dieses Motiv [Handeln aus Notwendigkeit] wird … jugendliche Leute … helfen.“ [[Alberto - Menschen in der Landwirtschaft, 2018#Frage 7 - Landwirtschaft ist anstrengend! Wie überwindest du dich zu solcher Arbeit? 0:07:33|| Alberto, Menschen in der Landwirtschaft, 2018, 00:07:33]]
 
{{Artikel unten}}

Aktuelle Version vom 18. Juli 2025, 22:34 Uhr

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Siehe auch → Wille

„Das Wollen, der Wille (mhd. wille; ahd. willo; lat. voluntas; griech. θέλημα thelema, verwandt mit τέλος telos „Ziel“) zählt zu den drei Seelenkräften des Menschen. Der Wille wird am unmittelbarsten durch den Geist, d.h. durch unser wirkliches Ich impulsiert, allerdings unbewusst, indem das Ich direkt auf das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System einwirkt, das im dreigliedrigen menschlichen Organismus das hauptsächlichste leibliche Werkzeug des Wollens ist. Gerade von unseren Stoffwechselvorgängen haben wir aber normalerweise kein unmittelbares Bewusstsein. Bewusst ist uns nur die Vorstellung, etwas bestimmtes zu wollen; die Willens-Vorstellung ist aber nicht der Wille selbst.

Was unser eigentliches Wollen ausmacht, hat keinen helleren Bewusstseinsgrad als unser Tiefschlafbewusstsein. In diesem zunächst völlig unbewussten Wollen wirkt unser Karma, das wir aus vergangenen Inkarnationen mitbringen oder für die Zukunft vorbereiten. Unser bewusstes Vorstellungsleben hat daran keinen Anteil. Unmittelbar zeigt sich das in dem Lebenswillen, durch den wir etwa - ohne zu wissen wie - eine schwere Krankheit oder einen Schicksalsschlag überwinden. Oder auch, wenn wir ohne zu zögern unser Leben für einen anderen Menschen einsetzen. Der menschliche Wille reicht über den triebhaften Überlebenswillen, den auch Tiere haben, hinaus.

Schon im Träumen verliert das Ich weitgehend die bewusste Herrschaft über das Seelenleben und die eigentliche Willensfreiheit des Menschen ist heute - entgegen einer weitverbreiteten Meinung - erst sehr wenig ausgebildet. Tatsächlich ist der menschliche Wille heute nur insofern frei, als er sich durch das bewusste Denken bestimmen lässt. Die bewusste Umsetzung von Zielen und Motiven durch zielgerichtete Steuerung von Gedanken, Emotionen, Motiven und Handlungen in entsprechende Resultate wird in der Psychologie auch als Volition bezeichnet. Insofern wir uns dabei überwiegend des Verstandes bedienen, schöpfen wir aber nur den aller geringsten Teil unseres Willenspotentials aus. Wirklich frei sind wir erst, wenn wir im reinen Denken zur moralischen Intuition aufsteigen und so unser Schicksal bewusst aus dem Wollen des höheren Ich vollziehen."

  1. REDIRECT Wollen